Die Schriftstellerin mit ungarischen Wurzeln hat einen 688-seiten langen E-mail-Roman „Schlafen werden wir später“ geschrieben, in dem sich zwei Freundinnen um die 40, jede in einem kritischen Lebensabschnitt sehr offen über ihr bisheriges Leben und die Zukunft, unterhalten. Zsuzsa Bánk beantwortet im Thalia Magazin 1/2017 die Frage:
Wie viele eigene Überlegungen, Wünsche und Frustrationen sind in das Buch eingeflossen?
„Vielleicht 1,25 Prozent Selbsterlebtes. Maximal. Überlegungen natürlich reichlich. Viele Leser werden annehmen, dass ich das bin: Márta, Schriftstellerin, ungarische Wurzeln, drei Kinder, lebt in Frankfurt. Aber in der Regel ist mein eigenes Leben sehr viel langweiliger als das meiner Romanfiguren. Es taugt nicht für einen Roman.“
Wie lange hat die Arbeit am Buch gedauert?
„So vier Jahre. Oder fünf? Es dauerte lang, bis ich das System geschaffen hatte. Dann war es wie eine Befreiung, zum ersten Mal hatte ich diese reine, ungehemmte Freude beim Schreiben, an all den plötzlich erlaubten Sprachspielereien, an Alltagssprache, Flüchen, Worterfindungen, künstlichen Wiederholungen, die in einem anders erzählten Roman keinen Platz haben, an dem eigenen Johanna-und-Márta-Klingklang, an ihrem Code. Sonst ist das Romanschreiben ja eher eine Art Knechtschaft, die man über Jahre aushalten muss. Das war zum ersten Mal anders.“