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Channel: Allgemein – Tieger-Blog Gerhild Tieger Autorenhaus
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Bodo Kirchhoff: Schreiben, was einem selbst guttut

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„Ich weiß wie man Bücher schreibt, die sich verkaufen, ich weiß es wirklich ganz gut, aber die Frage ist, ob einem der Arbeitsaufwand die Lebenszeit wert ist. Also schreibe ich lieber Bücher, von denen ein Trost für mich selbst ausgeht. Und dann kann das völlig Unerwartete geschehen, dass sich auch andere davon trösten lassen und man mit einem eher intimen Buch plötzlich Erfolg hat. Dann hat man ein Glückslos gezogen, wie es auch manchmal mit einem anderen Menschen passiert – davon habe ich ja in „Widerfahrnis“ (Frankfurter Verlagsanstalt) erzählt.“
Ursula Nuber „Ohne die Melancholie wäre mein Leben ärmer“ – Psychologie heute März 2017


Elfriede Jelinek: „Ich bin eine Triebtäterin.“

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„Schreiben erfordert eine libidinöse Disziplin. Schreiben ist notwendig, um den Druck abzulassen, damit der Schädel nicht zerspringt. Schreiben ist eine Rage, die vom Verstand kontrolliert wird.“
Georg Diez: Interview „Die Nobelpreis-Erträgerin“ – Frankfurter Allgemeine Zeitung 10.10.2004

Neu: Ovid-Literaturpreis

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Das PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland (vormals Deutscher PEN-Club im Exil/Deutscher Exil-PEN) hat beschlossen, im Gedenken an den vor 2000 Jahren im Exil verstorbenen römischen Dichter Publius Ovidus Naso ab 2017 einen OVID-Preis für herausragende literarische
Veröffentlichungen zu vergeben.
Der OVID-Preis des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland wird jedes zweite Jahr für eine herausragende literarische Buchveröffentlichung vergeben, getreu der PEN-Tradition (Poets, Essayists, Novelists) in einer der drei Kategorien P = Poesie, E = Essay, N = Roman oder erzählende Prosa.
Bewerben können sich alle auf Deutsch schreibenden Autorinnen und Autoren über 35 Jahre mit Werken, die in den vorangegangenen 24 Monaten veröffentlicht wurden. Ausgeschlossen sind Neuauflagen, Neuausgaben oder Wiederauflagen früherer Werke, Übersetzungen aus anderen
Sprachen sowie Veröffentlichungen in Selbst- oder Druckkostenzuschlagsverlagen.
(Vollständige Teilnahmebedingungen siehe: http://blog.pen-zentrum-ausland.de/ovid-preis/) Auf Beschluss des Vorstandes wird der OVID-Preis des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland erstmals an Prof. Guy Stern für sein Lebenswerk verliehen. Die Preisverleihung findet am 14. März 2017 (19.00) anlässlich der Vorstellung der Anthologie Alles wandelt sich – Echos auf Ovid in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt statt und ist öffentlich.
Gleichzeitig wird der nächste OVID-Preis per 31. Dezember 2017 ausgeschrieben. Die eingereichten Werke werden von eine fünfköpfigen Jury beurteilt:
Gabrielle Alioth, Autorin
Burkhard Bierschenck, Verleger
Frederick A. Lubich, Professor für deutsche Sprache und Literatur
Hans-Christian Oeser, Autor und Literaturübersetzer
Utz Rachowski, Autor
Der OVID-Preis wird der Gewinnerin oder dem Gewinner in festlichem Rahmen überreicht und besteht jeweils aus einem Geldbetrag, einer Urkunde und einem individuellen Geschenk. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: ovid-preis@pen-zentrum-ausland.de

Laura Wohnlich: Feierabend für Autoren gibt es nicht

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Im Piper Verlag ist gerade ihr erster Roman erschienen, Titel „Sweet Rotation“. Im Lesen-Fragebogen von Orell-Füssli beantwortet sie u.a. die folgenden Fragen:

Wären Sie nicht Schriftstellerin geworden, wären Sie heute …
„mit dem Versuch beschäftigt, Schriftstellerin zu werden.“

Wenn Sie schreiben: Können Sie abschalten oder verfolgt Sie Ihr Projekt rund um die Uhr?
„Es verfolgt mich rund um die Uhr, aber ich versuche das jeweils nicht als penetrante Verfolgung, sondern als inspirative Begleiterscheinung zu betrachten. Das klappt mal besser, mal schlechter. Aber ganz weg sind die Projekte nie – so etwas wie einen Feierabend gibt es tatsächlich nicht.“

Wie belohnen Sie sich, wenn Sie ein Werk abgeschlossen haben?
„Für mich ist ein Werk nie abgeschlossen. Leider. Im Kopf rattert es immer weiter, es nagen Zweifel, folgen irgendwelche Konsequenzen. Aber generell: Freunde anrufen, anstossen.“

Mateusz Cwik : Engagierte Science Fiction Literatur als Warnung

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Erik Brühlmann fragte den Wissenschaftler und Autor:

Genoss Science-Fiction-Literatur früher einen besseren Ruf als heute, wo sie gerne in die Ecke der Trivialliteratur gestellt wird?
„Science Fiction war immer Unterhaltungsliteratur. In der traditionellen literarischen Zweiklassengesellschaft stand sie immer eine Stufe unter Shakespeare, Goethe und den anderen Literaten. Das war zu Zeiten von Jules Verne nicht anders, als es heute ist.“

„Das Genre an sich ist schwierig zu definieren. Was sind die Grundtaten?
… „Für mich gehört immer die Auseinandersetzung mit künftigen oder alternativen Gesellschaften dazu.“

Was treibt einen Schriftsteller dazu, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen?
„Eine Motivation war und ist es, die bestehenden Gesellschaftszustände mit künftigen Idealvorstellungen zu vergleichen. Oder anders gesagt: Man will sich kritisch mit dem Ist-Zustand einer Gesellschaft auseinandersetzen, indem man eine bessere und makellose Zukunftswelt imaginiert. Eine andere Motivation ist es, das Publikum warnen zu wollen: Was kann passieren, wenn diese oder jene Entwicklung ungehindert so weitergeht?“
Mateusz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des SNF-Forschungsprojekts „Conditio Extraterrestris“ von Professor Philipp Theisohn

Elfriede Jelinek: „Schreiben ist …

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eine Art Lustkotzen, wie Angstbeißen, nur leiden daran diejenigen, gebissen werden. Man will es nicht, aber man muss, und es ist ein unglaublich befreiendes Gefühl, wenn alles rauskommen darf. Man tut ja immer, was man muss.“
Interview in der Welt am 8.12.2004

Doris Knecht: Was braucht eine Frauenfigur?

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In ihrem dritten Roman „Wald“ erzählt die österreichische Schriftstellerin von einer Frau, die sich mit einem eigenen Modelabel selbständig macht, Erfolg hat, aber dann alles, Liebhaber, Salon, Luxusleben und Status verliert. Sie flüchtet vor den Schulden und ihrer persönlichen Niederlage in das heruntergekommene Haus ihrer verstorbenen Tante in einem Dorf und versucht, ohne Geld zu überleben. Alexandra Kedves fragt die Wiener Autorin wie sie ihre weiblichen und männliche Charaktere glaubwürdig macht:
Ist es einfacher als Frau über Frauen zu schreiben?
„Frauen machen den Hauptanteil der Leserschaft aus. Wenn man eine Frauenfigur konzipiert, muss die zur Identifikation oder zur Abgrenzung einladen.
Wenn ich über einen Mann schreibe, lasse ich von Männern gegenlesen, als Check.“

Das Leiden der Autoren …

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… gehört zum Beruf, das Mitleiden mit den Figuren in ihren Dramen und Tragödien und immer wieder Blut und Tränen, damit den Lesern beim Blättern nicht die Finger einschlafen. Die Nachfrage an raffinierten Plots, noch nie beschriebenen Qualen ist groß. Die besten Werke entstehen, wenn der Autor mitfühlt, was er seine Helden durchleiden lässt und was er selbst gerne lesen würde, empfiehlt Bestsellerautor Larry Beinhart und zeigt Schritt für Schritt, wie mitreißende Kriminalromane und Thriller entstehen.
Larry Beinhart: Crime – Kriminalromane und Thriller schreiben, 235 Seiten, Dritte Auflage, 16,80 Euro versandkostenfrei.

Die Aufgabe von Drehbuch- und Romanautoren ist Empathie für Opfer wie auch Täter nicht zu verlieren und Grenzen zu überschreiten. Arnon Grünberg meinte einmal in einem Interview: „Dort, wo die Scham ins Zentrum rückt, wird es auch am interessantesten“, und seine Quellen sind oft autobiografisch. „Jedem Autor und jedem, der ein Autor werden möchte, wurde ein großes Thema geschenkt: die Geschichte seines Lebens und des Lebens seiner Familie, seiner Umgebung. Es kommt nur darauf an, ob er von diesem Geschenk Gebrauch machen kann oder nicht“, sagte Marcel Reich-Ranicki. Das Buch zum Thema:
„Erinnerungen und Autobiografie schreiben“ von Judith Barrington hat einen zusätzlichen Anhang zum Persönlichkeitsrecht, wichtig für alle die Familienszenen und Erlebnisse aus dem Freundeskreis schildern möchten, 175 Seiten, nur 14,90 Euro.

Feuer bringt’s: Expressives Schreiben, auch automatisches Schreiben wie es die Dadaisten nannten, ist für Schriftsteller ein Weg ins Unbewusste und wird oft zur künstlerischen Anregung genutzt. Eckart von Hirschhausen erwähnt die Methode in „Wunder wirken Wunder“ als Möglichkeit der Selbsttherapie. Jeden Tag 15 Minuten konzentriert schreiben – macht gesund! Zum automatischen Schreiben ohne Grenzen gibt Nathalie Goldberg in ihrem Buch „Schreiben in Cafés“ eine Fülle von Anregungen. „Ein ganz wunderbares Buch über das Schreiben, das hoch motiviert, immer den Stift in der Hand zu halten und zu schreiben, egal ob man Laie, Autodidakt oder professioneller Schriftsteller ist.“ Radio Berlin Brandenburg. Es ist wieder erhältlich, Sie können es gleich hier bestellen: „Schreiben in Cafés“, 200 Seiten, Hardcover, Lesebändchen, nur 18 Euro versandkostenfrei.

Unsere Autorin Anna Basener hat ein neues Unterhaltungswerk im Verlag Bastei-Lübbe veröffentlicht. Ihr Roman „Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte“ ist gerade erschienen. Sie hat ihr Studium in Hildesheim mit dem Schreiben von Romanheften finanziert und war laut ZEIT die „erfolgreichste Groschenromanautorin Deutschlands“.
„Heftromane schreiben und veröffentlichen“ gilt, so der Deutschlandfunk, als Standardwerk. 186 Seiten, Hardcover, 16,80 Euro versandkostenfrei.


Luk Perceval: „Theater ist …

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im Kern das Teilen von Erfahrung, das Teilen von Lebenserfahrung. Es erzählt davon, wie man die Welt sieht und das Leben erfährt, wie man eine höchstpersönliche Erfahrung auf eine höchstpersönliche Weise ausdrückt. Erfahrung teilen kann ich auch als Jogalehrer. Die Energie, die aus der Begegnung mit den Leuten entsteht, die auf ihren Yogamatten vor mir sitzen, ist ähnlich wie die im Theater, wo ich ebenfalls versuchen muss, aus der vorhandenen Energie etwas Lustvolles zu entwickeln. Das Wichtigste an der Theaterarbeit ist die Freude. Wenn ein Schauspieler oder ein Mitarbeiter keinen Bock auf die Probe hat, läuft etwas falsch. Es muss Lust herrschen, etwas zu kreieren, so wie eigentlich jeder einzelne in unserer Gesellschaft Lust haben sollte, durch den Tag zu kommen und seine Arbeit zu machen.“
Der belgische Theatermacher ist seit 2009 leitender Regisseur des Thalia-Theaters und – Yogalehrer
Magazin der Frankfurter Allgemeine Zeitung März 2017

Arnold Stadler: Schreiben unter Schmerzen

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Zum 90. Geburtstag von Martin Walser gratuliert Kollege und Büchnerpreisträger Arnold Stadler seinem Freund und mit Schreiben und Singen:

„So wie das Singen ist auch das Schreiben ein Schmerz- und Lebensmittel. Ein: Mich-schmerzt-dein-Schmerz-Singen. Also etwas jenseits vom bloßen Inhaltstransport und Informationsgelüst. Und was Walser singt, ist: Ja und nicht Nein. … Walser ist einer von ihnen, die schreibend aufs Schönste JA gesagt haben, auch zum Ja-Sagen-Wollen. Der Schmerz ist der Grundriss zu Walsers Werk.
(…) Der Schriftsteller, den ich meine, hat eine Wunde, aus der es weiterblutet, erinnerungsweise. Die Erinnerung ist eine Bluterkrankheit. Und Literatur ist „ich schreibe, also bin ich“. Walsers Werk ist das eines ganzen Jahrhunderts, und darüber hinaus. (..) Selig der Schriftsteller, dessen Schmerz zur Sprache wurde.“
Arnold Stadler „Das große Ja“ – Focus 12/2017

Mary Flannery O’Connor: Warum ich schreibe …

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hat die Schriftstellerin, die aufgrund Erbkrankheit jung starb, so erklärt:

„I write because I don’t know what I think until I read what I say.“

von Flannery O’Connor erschienen in deutscher Sprache: „Kreis im Feuer“, „Das brennende Wort“, „Die Gewalt tun“

Tom Wolfe: Aus dem Alphabet von Tom Wolfe

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O wie Originalität
„Autorenschaft wird unterschätzt. Leider auch der Idealismus, der damit einhergeht. Die Menschen lesen nicht mehr, können sich nicht mehr konzentrieren, nicht für drei Minuten, sie werden denkfaul – letztendlich ist das die Ursuppe der Fake News.“
Jörg Harlan Rohleder hat zusammen mit dem 86jährigen Schriftsteller ein Alphabet erstellt: „Wenn der letzte Dandy der Literatur ein Buch über Sprache schreibt“, Focus 17/2017

Asli Erdogan: Nach jedem Buch eine leere Schale

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Die türkische Schriftstellerin Asli Erdogan wurde im August 2016 als angeblich Terrorverdächtige in ihrer Wohnung festgenommen und bis Dezember im Gefängnis gefangen gehalten. Ihre Wohnung wurde stundenlang durchsucht, ihr PC mitgenommen, ihr Pass wurde ihr weggenommen.
Veronika Hartmann hat die Schriftstellerin in einem ausführlichen Interview gefragt:

Viele Ihrer Bücher scheinen autobiografisch zu sein. Sind sie es auch?

„Ich bin meine eigene Erzählerin. Ich bin das nicht selber, aber gleichzeitig auch niemand anderes. Ich sehe mich wie eine Schale, aus der eine Stimme herauskommt. Eine Figur entsteht, daraus wird ein Buch, und dann bleibt die leere Schale zurück. Bei jeder Geschichte entsteht ein anderes Ich.“
aus „Im Gefängnis war ich eine andere“ – Die türkische Schriftstellerin Asli Erdogan (Die Stadt mit der roten Pelerine) spricht über ihre viermonatige Haft und ein Land im Zustand der totalen Verunsicherung“ – Neue Zürcher Zeitung 28.1.2017

Lukas Hartmann: Wozu ein Schriftsteller sein Pseudonym nutzt

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Marius Leutenegger hat den vielseitigen und erfolgreichen Schweizer Schriftsteller Hans-Rudolf Lehmann alias Lukas Hartmann im Interview gefragt wozu er sein Pseudonym braucht:

„Ich habe einen Doppelnamen, in meinem Pass ist Lukas Hartmann als Schriftstellername eingetragen. Er ist meine zweite Haut und entstand zum einen aus dem Wunsch heraus, Identitäten auszuprobieren, zum anderen hat er einen praktischen Hintergrund: Ich schrieb einst Reportagen für die Weltwoche, die in direktem Zusammenhang mit meiner Arbeit mit straffälligen Jugendlichen standen. Man riet mir, die Reportagen nicht unter meinem bürgerlichen Namen zu veröffentlichen, und ich musste rasch ein Pseudonym wählen.“
aus: Marius Leutenegger „Die Stoffe wählen mich“ – Lesen 3/2016

Imbolo Mbue ist fair zu ihren Figuren

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Angela Schader befragte die Autorin des Romans „Das geträumte Land“ u.a. wie sie dazu kam, sich in die sehr verschiedenen Charaktere ihres Romans einzufühlen:

Ihr Roman spielt zur Zeit der Subprime-Krise, und dieser Banker ist ein grosses Tier bei Lehman Brothers. Sie haben ihn und seine schwierige Ehefrau sehr einfühlsam gezeichnet. Hätten manche Leser nicht lieber einen Buhmann gehabt?

„Die Leute waren überrascht darüber, denn was hätte nähergelegen – wer ist leichter zu hassen als ein Banker von der Wall Street? Auch für mich war es nicht einfach, zu dieser Darstellungsweise zu kommen. Das war eine weite Reise. Ich solidarisierte mich natürlich unmittelbar mit Jende und Neni, meinen afrikanischen Figuren.
Und dann sagte ich mir: „Moment mal, kann ich nur Sympathie und Einfühlungsvermögen für Menschen aufbringen, die sind wie ich? Ich muss die auf der anderen Seite genauso behandeln.“ Das fiel mir nicht leicht, aber es war ein wichtiger Teil meiner schriftstellerischen Entwicklung. Ich musste mich meinen eigenen Vorurteilen stellen – davon hatte ich eine ganze Menge – und erkennen, wie sehr sie meinem Schreiben im Weg standen.“
aus dem Gespräch, das Angela Schader mit Imbolo Mbue führte: „Der amerikanische Traum ist in Gefahr“ Neue Zürcher Zeitung 11.4.2017


Schneckenbotschaften

Was ist ein Gedicht wert?

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Wie steht es um die Dichtung in Deutschland? Und wie sieht die finanzielle Situation derjenigen aus, die Lyrik schreiben und auf die Bühne bringen? 19 Lyrikfestivals, Lesereihen, Vermittler und Dichter aus ganz Deutschland haben sich Mitte Mai in Caputh zu diesen Fragen versammelt und Forderungen an die Politik diskutiert. Sie betonten dabei: Lyrik ist eine eigenständige Kunst. Der Tagung voraus ging eine Umfrage zur Einkommenssituation der Dichterinnen und Dichter in der Bundesrepublik, die das Haus für Poesie beauftragt hatte.

200 Dichterinnen und Dichter haben den Fragebogen erhalten, 114 haben geantwortet. Drei Viertel der Befragten leben mit einem Jahresbruttoeinkommen unter dem Bundesdurchschnitt von 32.486 Euro (nach statista.de, gearbeitet wird mit Angaben aus dem Jahr 2015). Für 77 Prozent liegen die Einnahmen aus schriftstellerischer Tätigkeit jährlich bei 10.000 Euro oder weniger. 45 Prozent derjenigen, die neben der schriftstellerischen Arbeit keiner weiteren Tätigkeit nachgehen, liegen mit ihrem Einkommen unter der Armutsgrenze, die bei 11.759 Euro im Jahr liegt.

Studie (PDF)

Langsam langsam, kleine Schnecke

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Drei SchneckenBei einem Spaziergang am Behlersee in Holstein ist mir eine Schnecke über den Weg gelaufen, die schwarze Schriftzeichen auf ihrem Haus trug. Die folgenden Tage fand ich fünf weitere Weinbergschnecken mit anderen fremden Schriftzeichen. Wer kann sie entziffern?

Dazu ein Haiku von Issa Kobayashi (1763 – 1827):

Katatsumuri
sorosoro nobore
fuji no Yama.

Kleines Schnecklein du
besteige ihn ganz langsam,
den Fuji-Berg!

Soro-soro, langsam, langsam – ein Motto für Dichter?

Kostenlos für Autoren

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Der Autorenhaus Verlag, Berlin, bietet ab sofort für kurze Zeit einen Schreibratgeber der bekannten Schriftstellerin Ursula LeGuin an: „Kleiner Autoren-Workshop“. Das Buch hat 206 Seiten.

Der Band wurde von der FAZ gelobt: „Wer in einem Autorenzirkel verkehrt, kann Le Guins Anleitung zur Verfeinerung der narrativen Erzähltechnik gleich zum nächsten Treffen mitnehmen.“

Die Lehrerbibliothek: „Unbedingt zu empfehlen für jeden (Deutsch-)Lehrer und jeden am Schreiben Interessierten!“

Das Buch kann kostenlos mit dem Autorenbrief angefordert werden: www.autorenhaus.de

FFA vergibt 3,6 Mio. Euro für fünf Drehbücher und zehn Kinoprojekte

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In ihrer dritten Sitzung des Jahres hat die FFA-Kommission für Produktions- und Drehbuchförderung insgesamt 3.647.000 Euro bewilligt. Mit 3.537.000 Euro wird die Produktion von zehn Kinoprojekten unterstützt, während die Erstellung von vier Drehbüchern und einem Treatment mit 110.000 Euro gefördert wurde.
Die Förderungen im Detail:

Drehbuchförderung

DIE MASSNAHME
Autorin: Sandra Kaudelka
Produktion: Flare Film GmbH
Förderung: 25.000 Euro
Die Mittdreissigerin Juli steckt in einer handfesten Lebenskrise – und steht ausgerechnet jetzt vor ihrem ersten Einsatz als Motivationstrainerin für Langzeitarbeitslose.

LAURA DEKKER
Autoren: Elena von Saucken, Florian Cossen
Produktion: Sommerhaus Filmproduktion GmbH
Förderung: 25.000 Euro
Ein 14jähriges Mädchen umsegelt die Welt auf der Suche nach dem verlorenen Paradies seiner Kindheit.

SPRIT & SEGEN (AT)
Autoren: Seraina Nyikos, Simon Ostermann
Produktion: Wüste Film GmbH
Förderung: 25.000 Euro
Eine junge Frau, ein Fernfahrer und ein gealterter Country-Star sind auf der Flucht vor sich selbst und begegnen einander auf einem skurril anmutenden Rasthof auf der Autobahn. Kinolangfilmdebüt der Autorin und von Regisseur Simon Ostermann.

WENN ALLE STRICKE REISSEN (AT)
Autorin: Gesa Scheibner
Produktion: DCM Pictures GmbH
Förderung: 25.000 Euro
Was haben eine Kleptomanin, eine Phobikerin und eine Cholerikerin gemeinsam? Kinodebüt für Gesa Scheibner nach der gleichnamigen Romanvorlage.

Treatmentförderung

BO – LIFE IS SHEEP
Autorin: Ruth Olshan, Jorinde Schulz
Produktion: Ulysses Film GmbH
Förderung: 10.000 Euro
Ein junges Schaf träumt davon, ein Hund zu sein und sucht ein neues Zuhause.

Produktionsförderung

HILFE, ICH HAB MEINE ELTERN GESCHRUMPFT
Produktion: blue eyes Fiction GmbH & Co. KG
Regie: Tim Trageser
Drehbuch: Gerrit Hermans
Förderung: 500.000 Euro
Art: Spielfilm
Fortsetzung des Familienhits „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“, in dem Schüler Felix aus Versehen seine Eltern verkleinert.

25 KM/H
Produktion: Sunny Side Up GmbH
Regie: Markus Goller
Drehbuch: Oliver Ziegenbalg
Förderung: 494.000 Euro
Art: Spielfilm
Buddy- und Roadmovie, in dem Lars Eidinger und Bjarne Mädel als ungleiches Brüderpaar eine zu Jugendzeiten geplante Mofa-Tour quer durch Deutschland nachholen.

WICKIE UND DAS ZAUBERSCHWERT
Produktion: Studio 100 Media GmbH
Regie: Eric Cazes
Drehbuch: Oliver Huzly
Förderung: 480.000 Euro
Art: Animationsfilm (Debüt)
Nach den erfolgreichen Realverfilmungen kommt der gewitzte Wikingerjunge nun in einem Animationsfilm ins Kino. Nachdem Vater Halvar seinem Erzfeind Sven ein mysteriöses Zauberschwert stibitzt, beginnt für Wickie das Abenteuer seines Lebens.

FÜNF FREUNDE – IM TAL DER DINOSAURIER
Produktion: SamFilm GmbH
Regie: Mike Marzuk
Drehbuch: Mike Marzuk
Förderung: 450.000 Euro
Art: Spielfilm
Ihr fünftes Kinoabenteuer unter der Regie von Mike Marzuk führt die fünf Freude auf den Fersen eines skrupellosen Verbrechers ins „Tal der Dinosaurier“.

DER KLEINE KÖNIG DEZEMBER
Produktion: collina filmproduktion GmbH
Regie: Dagmar Seume
Drehbuch: Ulrich Limmer, Axel Hacke
Förderung: 443.000 Euro
Art: Spielfilm
Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Axel Hacke, in der ein Flugzeug-Ingenieur mithilfe einer Phantasiefigur aus seiner Kindheit seine Frau zurückgewinnen will.

DIE OLCHIS – DER KINOFILM
Produktion: WunderWerk GmbH
Regie: Toby Genkel
Drehbuch: John Chambers
Förderung: 400.000 Euro
Art: Animationsfilm
Die erste Kinoverfilmung mit den lustigen, grünen, müllfressenden Wesen aus der beliebten Kinderbuchreihe von Erhard Dietl. Das Drehbuch erhielt 2016 den Deutschen Animationsdrehbuchpreis.

AVALANCHE
Produktion: Flare Film GmbH
Regie: Bastian Günther
Drehbuch: Bastian Günther
Förderung: 300.000 Euro
Art: Spielfilm
Drama über den texanischen Wettbewerb „Hands On“, ein Tage-und-Nächte-ohne-Schlaf-Ausdauer-Wettstreit, der sich zu einer Tragödie entwickelt. Regisseur Bastian Günther arbeitet nach HOUSTON erneut mit Schauspieler Ulrich Tukur zusammen.

KULISSEN DER MACHT
Produktion: Katuh Studio GmbH
Regie: Dror Moreh
Drehbuch: Dror Moreh
Förderung: 200.000 Euro
Art: Dokumentarfilm
Der Dokumentarfilm untersucht, wie seit Ende des Kalten Kriegs internationale Führungspersönlichkeiten auf verschiedene Massaker an der Zivilbevölkerung im Rahmen der Vereinten Nationen reagiert haben.

CUNNINGHAM 3D
Produktion: Achtung Panda! Media GmbH
Regie: Alla Kovgan
Drehbuch: Alla Kovgan
Förderung: 190.000 Euro
Art: Dokumentarfilm (Debüt)
Ein 3D-Kinoerlebnis über das Leben und Schaffen des legendären amerikanischen Choreographen Merce Cunningham.

INGMAR BERGMANN – VERMÄCHTNIS EINES JAHRHUNDERTGENIES (AT)
Produktion: C-Films (Deutschland) GmbH
Regie: Margarethe von Trotta, Dr. Felix Moeller
Drehbuch: Margarethe von Trotta, Dr. Felix Moeller
Förderung: 80.000 Euro
Art: Dokumentarfilm
Anlässlich seines 100. Geburtstags im kommenden Jahr nähert sich Regisseurin Margarethe von Trotta dem Werk und der Person Ingmar Bergmans und erkundet dessen filmisches Erbe im Gespräch mit einer neuen Generation von Filmemachern.

Der Kommission lagen 25 Anträge auf Produktionsförderung und 19 Anträge auf Drehbuchförderung vor. Die nächste Sitzung der Kommission für Produktions- und Drehbuchförderung ist am 18. und 19. Juli 2017.

Fachbücher über Film und Drehbuch

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